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Fotos: the_unknown
Von
Karsruhe kommend überfliegen wir Mitte des Tages den Grenzübergang
direkt hinein in die Schweiz. Unnötigerweise müssen wir jede Menge
Kohle beim Zoll hinterlegen, das alles nur wegen einem Picknick auf dem
Mond.Kurze Zeit später erreichen wir den Club. Schön ist es in Zürich. Heute gibt wieder einmal ein paar Probleme beim Installieren des Moonbeams, aber dank Ritchie kann alles zufriedestellend gelöst werden.
Im
Roten Zimmer, Backstage, verbringen wir den Rest des Abends und bereiten
uns auf das Mondpicknick vor. Heute ist alles ganz schwarz vor der Bühne.
Mh, wieder einmal ein schönes Konzert, auch wenn einige Tränen
fließen. In unseren Knochen und Köpfen macht sich allmählich
bemerkbar, daß neun Konzerte in Folge nicht spurlos an uns vorbeigehen.
Jeder Schritt im Leben hinterläßt Spuren, da hilft auch keine
Flucht nach vorn.Schwupp, und wir sind im Hotel angekommen, doch niemand hat dort Zeit für uns.Der Nachtportier führt unentwegt ein und das selbe Telefongespräch. Sein unsichtbarer Gegenüber scheint nicht unerheblich viele Probleme mit dem Leben zu haben. Überhaupt, lauter verstrahlte Menschen sind in der Hotellobby. Wir fallen nicht weiter auf. Sind wir hier vielleicht komplett richtig???.........
Irgendwann,
fast eine halbe Stunde später, beendet der Nachtportier seinen Nebenverdienst
als Seelsorger und rückt endlich die Zimmerschlüssel heraus. Ein
paar Mondsüchtge ziehen noch durch Zürich und verjubeln den Verstand.
Nebenbei bemerkt scheint Zürich eine sehr gesunde Stadt zu sein. Einige
realisieren höchst zufrieden, daß sie , obwohl sie viel mehr
ausgegeben haben als sonst, viel weniger angetrunken sind. Ob das an der
Luft liegt?Über die anderen zieht Schlaf und läßt sie träumen. Wieder ein Tag. Es lebe das Leben.
Fotos: Rainer
Ruber
Nach einer gepflegten Pirouette durch die Blumenrabatte, schlägt unser Moonmobil im Untergrund ein. Die Gitter öffnen sich quietschend und geben diesen typischen Geruch einer Gruft frei, den wir seit Berlin nicht mehr geatmet haben. Fledermäuse begrüßen uns mit Liedern und im Backstage ist keine Menschenseele. Der kalte Hauch des Grauens streift unser doch noch so junges Leben.
Um nicht in Starre zu verfallen, beschließen wir heute ganz schnell aufzubauen, auch um etwas Licht und Wärme in das Dunkel bringen zu können. Das gelingt und kurze Zeit später fühlen wir uns schon wieder ziemlich gut. Vielleicht war auch nur eins der Getränke schlecht oder eine von diesen merkwürdigen Zigaretten.
Heute ist wieder Besuchstag. Die Agentur schaut mal vorbei und auch sonst einige illustre Gäste. Peter vom "Zillo" zum Beispiel, der nach seinem Studiobesuch bei uns nun auch gern das Programm live sehen möchte.
22.04h
Das
Picnic beginnt. Eine sehr herzliche warme Atmosphäre schwappt uns entgegen.
Die Moonprojektion findet diesmal an der Decke über uns statt, auch
eine interessante Variante. Jan muß aufpassen, mit dem Geigenbogen
nicht in eben jener Decke steckenzubleiben und den Doppelaxel können
wir heute auch nicht bringen.Trotzdem ein schönes Konzert für uns, den Club und die Leute, die das auch lautstark zum Ausdruck bringen.
00.40h
Abfahrt
ins Hotel. Das erste Mal auf dieser Tour haben wir das gleiche Nachtlager,
wie die "RYAner". Da diese morgen ausschlafen können (in Zürich
gibt es einen anderen Support: "Irrlicht"), haben sie uns eine Party angedroht.
So sitzen wir dann noch eine Weile ganz harmlos zusammen und reden über
dies und das. Meist über dies. Aber wer weiß das schon. Klar
ist nur eines, gleich geht es weiter nach Zürich. Wir freuen uns darauf.
Fotos ("Substage" / Karlsruhe) Rainer Ruber http://www.happy-friends.de/
Fotos: bmme
Nach einem entspannten Flug gleitet unser Moonmobil in die Zielkurve. Heute durfte Elli mal ans Ruder, weil er sich sonst immer langweilt und da wir nicht wollen, daß sich jemand nicht wohl fühlt, lassen wir ihn auch mal am Rad drehen.
Im "KUZ" ist alles wie gehabt. Nette Menschen warten schon darauf uns zur Hand zu gehen, der Kaffee steht bereit (stark genug um ein Dreifingerfaultier zur Wüstentanzmaus zu machen), nur das Wetter ist nicht so schön wie sonst. Da macht es auch nichts, daß wir erst mal wieder unsere Mondlandschaft aufbauen müssen. Da heute alles zügig und reibungslos verläuft, bleibt sogar noch Zeit für einen Spaziergang am großen Wasser. Selbst die Sonne erbarmt sich und schaut noch mal vorbei.
22.00h
Wir erklimmen die Moonstage und spielen was das Zeug hält. Wieder bekannte Gesichter, z.B. "PYRO", den ihr ja noch als Fotographen von "Elfensex" kennt. Da könnt ihr also sicher sein, demnächst schöne Bilder von diesem Konzert hier auf unserer Moonbase zu finden.
Heute haben wir auch ein wenig gezündelt. Unsere Feuerschalen brennen bei "MILA", die Luft brennt sowieso und auch dieses Konzert hat sich in unsere und eure Herzen gebrannt. Danke für eure Herzlichkeit jeden Abend.
00.00h
Anke und Maaf gehen noch zum Stand und geben Unterschriften, weil der Anwalt es ja erlaubt hat. Ansonsten läuft schon wieder der Abbau und das alltägliche "Nachkonzertgeblödel".
01.00h
Anke, deutung, Gerne,Biber und Elli machen noch eine kleine Stadtrundfahrt mit anschließendem Hotelbesuch. Leider geht auf dem Weg dorthin Ankes elektronisches Gehirn kaputt, aber das war ja in Leipzig schon klar, daß auf dieser Tour kein guter Stern über diesem Gerät steht. Wir haben die Schwerkraft der Erde einfach unterschätzt und im Zusammenspiel mit Orangensaft macht dieser Computer keinen richtig guten Eindruck mehr. Wir werden ihn wohl zum Mond schießen.
Die anderen jedenfalls, also Maaf, Jan, Lars und Ritchie unternehmen zu jener Zeit noch einen Moonwalk zu einer Parkbank mit Wasserblick. Leider gehen die Getränke aus und so muß ein Spacetaxi mit Nachschub angefordert werden. Wunderbares Mainz. Der Kapitän kommt sogar noch mal zurück um nach der Biersorte zu fragen. Im Unterschied zu Hannover, wo der Biber sein im Spacetaxi liegengelassenes Telekommunikationsgerät nie wieder sah. Der Moonwalk endet jedenfalls ohne Verluste, wenn man Gedächtnisverlust mal außen vor läßt, aber das brauchen wir ja sowieso nicht, denn das Kollektivbewußtsein wird bald "Abfahrt nach Karlsruhe" melden. Darauf ist Verlaß.
So endet wieder ein schöner Tag auf dieser Tour. Ein paar Stunden Schlaf finden sich immer und ansonsten gehen wir in den "stand by Modus", bis das Intro uns weckt und wir wieder spielen dürfen.